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Kanalbauarbeiten

Logistische Herausforderung für die Verlegung des Kanals in der Innenstadt

In dem nachfolgenden Interview erläutert Armin Kusche, Abteilungsleiter der Stadtentwässerung, wie die Umsetzung des Kanalbaus innerhalb des Integrierten Handlungskonzeptes, kurz des InHk´s fortschreitet.

  • Redaktion: Herr Kusche, als Leiter der Abteilung Stadtentwässerung sind Sie ja auch an der Umsetzung des Integrierten Handlungskonzepts in der Wipperfürther Innenstadt beteiligt. Wie ist denn der aktuelle Stand bei den Kanalbauarbeiten?
    A. Kusche: Nun, wir haben seit Ende 2014 ein Teilstück der Kanalisation in der Bahnstraße erneuert. Außerdem wurde auch die gesamte Kanalisation in der Unteren Straße und der Hochstraße neu gebaut. Der bislang letzte Abschnitt in der Hochstraße wurde Anfang des Jahres fertig gestellt.

     

  • Redaktion: Seit Anfang des Jahres wurden keine Sanierungsarbeiten mehr durchgeführt? Dann ist die Kanalsanierung schon ganz abgeschlossen?
    A. Kusche: Oh nein, wir sind mit den Sanierungsarbeiten noch nicht fertig. Wir können allerdings nicht alles in einem Guss hintereinander abarbeiten. Schließlich müssen wir ja auch den Straßenbau berücksichtigen. Es gibt schon jetzt genug Baustellen in der Innenstadt und der Anlieger- und Lieferverkehr muss so gut wie möglich aufrecht erhalten bleiben. Diese Logistik zwischen den einzelnen Baumaßnahmen macht die Umsetzung des Innenstadtumbaus ja so anspruchsvoll.
  • Redaktion: Und welche Kanalabschnitte sollen als nächstes saniert werden?
    A. Kusche: Für Anfang 2018 steht die Sanierung im Bereich der Marktstraße und des Marktplatzes auf dem Programm. In der Marktstraße beschränkt sich die Sanierung allerdings auf einige Hausanschlussleitungen. Denn der Hauptkanal wurde Anfang der achtziger Jahre erneuert und der ist noch in einem guten Zustand. Parallel dazu soll der Kanalabschnitt zwischen dem Kölner-Tor-Platz und dem Kreisverkehr an der Westtangente neu gebaut werden. Die endgültige Entscheidung hierüber kann aber erst in einigen Wochen getroffen werden sobald alle Untersuchungsergebnisse vorliegen.
  • Redaktion: Was muss man sich denn genau unter den Untersuchungen vorstellen die Sie gerade genannt haben?
    A. Kusche: Um zu entscheiden ob ein Kanal saniert werden muss, sind zwei Kriterien zu prüfen. Zum einen wird der bauliche Zustand des Kanals mit einer Kamera untersucht und zum anderen wird nachgerechnet, ob die Kanalleitungen noch groß genug dimensioniert sind um das Abwasser wegzuführen. Schließlich macht sich der Klimawandel schon insoweit bemerkbar, dass extrem starke Gewitterschauer an Häufigkeit deutlich zugenommen haben. Und gerade diese Gewitterschauer können ein Kanalnetz schnell an die Belastungsgrenze führen.
  • Redaktion: Wurden denn die Auswirkungen des Klimawandels bei der Sanierungsplanung für die Wipperfürther Innenstadt berücksichtigt?
    A. Kusche: Diese Frage muss ich mit einem klaren "Jein" beantworten. Wir können zur Zeit ja noch gar nicht abschätzen, wie sich der Klimawandel unter dem Strich auswirken wird; wir sind nämlich momentan mitten drin. Kanalberechnungen basieren auf langjährige Regenereignisse die statistisch erfasst sind. In dieser Statistik konnten die bisherigen Veränderungen des Klimas noch gar berücksichtigt werden. Dennoch haben wir mit den gängigen Rechenmodellen eine erhöhte Sicherheitsreserve eingeplant und etwa zweidrittel der neu gebauten Kanäle haben einen größeren Durchmesser bekommen. Ob das letztendlich ausreicht um jedes Risiko dauerhaft auszuschließen kann derzeit niemand voraussagen. Wir haben in jedem Fall die Leistungsfähigkeit der Kanalisation deutlich verbessert.